Jede fünfte Erbschaft endet im Streit“, zitierte Frank Steinhagen aus aktuellen Statistiken. „Aber nur 25 Prozent denken daran durch ein Testament oder eine andere Erbregelung vorzusorgen!“ Knapp 200 Gäste der Volksbank Filder lauschten in der Filharmonie den Worten des Verhaltensökonomen und Vertriebsdirektors der Union Investment, einem Verbundunternehmen der Genossenschaftsbanken. Thema des kurzweiligen Vortrags war Schenken und Vererben. Viele würden denken, wenn ich heute ein Testament mache, bin ich morgen tot. Aber man habe ja auch keinen Airbag, um am nächsten Tag damit an die Wand zu fahren, vergleicht Steinhagen das Zögern vieler, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen.
Dabei wünschten sich 80 Prozent eine klare Erbfallregelung, denn ohne würde man die Verantwortung auf den Ehepartner oder die Kinder übertragen. Wichtig sei: Familienfrieden erhalten, geringe steuerliche Belastung und Wertstabilität des Vermögens. Letzteres stelle in Zeiten von Null- oder Negativzinsen eine große Herausforderung dar. Steinhagen zeigte Möglichkeiten der Vermögensübertragung und -erhaltung auf und gab Tipps für praktikable Lösungen. Sein Ratschlag: „Machen Sie Ihren eigenen ‚Erbschaftsplan‘ und besprechen Sie mit Ihrem Bank- oder Versicherungsberater, ob der Plan umsetzbar ist.“ Auch die Einbeziehung eines Notars könne eine gute Investition für die Zukunft sein, beispielsweise wenn es um eine Schenkung oder ein Erbe an die Enkel geht. „Die nächste Generation ist oft schon ganz gut versorgt. Etwas für die übernächste Generation zu tun, hat so ein bisschen was von Unsterblichkeit.“ Sein Rat zum Schluss: „Sorgen Sie vor, regeln Sie Ihr Vermögen und verschenken oder vererben Sie nicht Geld, sondern Kaufkraft!“