Vorstand und Aufsichtsrat der Volksbank Filder berichteten in ihrer Vertreterversammlung über das zurückliegende Geschäftsjahr. „Es ist schön, dass wir nach zwei digitalen Versammlungen wir uns heute wieder in einer Präsenzveranstaltung treffen können,“ begrüßte Aufsichtsratsvorsitzender Christoph Stäbler 85 Vertreter in der Filharmonie in Bernhausen.
Die Bilanzsumme stieg um 6,3 Prozent auf 1.148 Mio. Euro. Die Kundeneinlagen verzeichnen ein Plus von 41 Mio, insgesamt wurden der Bank 804 Mio. Euro anvertraut. Immer mehr Kunden entscheiden sich für eine Fondslösung um am Kapitalmarkt einzusteigen. Die Anzahl der Fondsparerinnen und -sparer erhöhte sich um rund 200 auf über 4.800. Die jährliche Sparleistung stieg um 35 Prozent auf über 13 Mio. Euro. „Es gibt einen klaren Trend hin zu nachhaltigen Anlagen zu erkennen, 80 Prozent der Zuflüsse des vergangenen Jahres wurden in nachhaltige Angebote investiert,“ berichtete Vorstandssprecher Rainer Spannagel.
Die Nachfrage nach Krediten war hoch. Das Kreditvolumen legte um 9 Prozent auf 907 Mio. Euro zu. Mehr Platz für die Familie und die Arbeit im Homeoffice sei offensichtlich wichtiger geworden,“ stellte Spannagel fest. Der Zuwachs entfällt in etwa je zur Hälfte auf private und gewerbliche Finanzierungen.
„Der Verlauf der Coronapandemie prägte nicht nur das wirtschaftliche und das gesellschaftliche Zusammenleben, sondern auch die Entwicklung an den Finanzmärkten. Die steigende Inflation rückte in den Fokus der Notenbanken,“ erläuterte Spannagel. Vor dem Hintergrund des Kriegs in der Ukraine stiegen die Preise und die Zinsen im laufenden Jahr signifikant an. Die weitere Entwicklung sei schwer einschätzbar.
Eine wichtige Rolle in der Region spielt die Volksbank Filder auch als Arbeitgeber. Zum Jahresende waren 139 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt, davon 91 in Vollzeit- und 42 in Teilzeitarbeitsverhältnissen. Sechs junge Menschen absolvieren eine Ausbildung. „Wir bieten unseren Mitarbeitern angenehme Arbeitsbedingungen und langfristige Perspektiven und geben Impulse zur Gesundheitsförderung. Die durchschnittliche Betriebszugehörigkeit aller Beschäftigten beträgt 17,2 Jahre. Dies spricht nicht nur für langjährige Erfahrung, Kontinuität und Vertrauensbildung in der Kundenbeziehung, sondern auch für eine hohe Zufriedenheit und Identifikation der Mitarbeiter mit Ihrem Arbeitsplatz,“ unterstrich Vorstandskollege Walter Müller.
Der Trend des digitalen Bankings hält an: Digitale Angebote wie Onlinebanking, Banking App oder elektronischem Postfach werden immer mehr angenommen. „Insbesondere die Nutzung des elektronischen Postfachs steht zunehmend unter dem Aspekt der nachhaltigen Papiervermeidung“, betonte Spannagel.
Zur Entlastung von Vorstand und Aufsichtsrat war Filderstadts Oberbürgermeister Christoph Traub gekommen: „Zunächst bin ich außerordentlich froh heute Abend hier sein zu können. Bis vor wenigen Tagen hatte ich noch befürchtet, dass meine beiden liebsten „V“s sich heute Abend Konkurrenz machen müssen. Also einerseits die Volksbank Filder und andererseits der VFB. Aber an der Relegation ging es zum Glück vorbei. Und ich kann nach den heutigen Berichten auch beide Lieblings-Vs in der ersten Liga wissen. Das eine wirtschaftlich, das andere sportlich.“
Vorstand und Aufsichtsrat wurden einstimmig entlastet, auch dem Gewinnverwendungsvorschlag wurde einstimmig zugestimmt, somit wird eine Dividende von 3 Prozent ausgeschüttet.
Einigkeit zeigten die Vertreter auch bei den Wahlen zum Aufsichtsrat. Christoph Stäbler wurde für drei weitere Jahre wiedergewählt. Neu ins Kontrollgremium gewählt wurde die 38-jährige Steuerberaterin Carmen Weinmann, die als Nachfolgerin von Dieter Schilling angetreten war.